Integrationsparcours
Zielsetzung
Die Zielsetzung des Integrationsparcours ist es, den Menschen mit Migrationshintergrund eine gleichberechtigte und selbstbestimmte Teilhabe an unserer Gesellschaft zu ermöglichen. Dazu gehört:
- Sich im Alltag verständigen zu können
- Rechte, Pflichten und Werte der belgischen Gesellschaft zu kennen und zu verstehen
- Arbeitsuche und Ausbildung zu ermöglichen
- Am sozialen Leben in Ostbelgien teilzunehmen
Zielgruppe
Allgemein richtet sich der Integrationsparcours an alle Personen mit Migrationshintergrund mit Wohnsitz in der Deutschsprachigen Gemeinschaft.
Asylbewerber, 4 Monate nachdem sie den Antrag gestellt haben, sind in dieser Zielgruppe mit eingeschlossen.
Ab Januar 2018 werden alle Personen verpflichtet am Integrationsparcours teilzunehmen, die:
- sich nach dem 1. Januar 2018 in einer Gemeinde der Deutschsprachigen Gemeinschaft anmelden UND
- einen Aufenthaltstitel von mindestens 3 Monaten erhalten haben UND
- volljährig sind
Ausnahmen sind:
- Personen, die die Staatsangehörigkeit eines EU-Staates, eines Staates des europäischen
- Wirtschaftsraumes oder der Schweiz besitzen und ihre Familienangehörigen
- Eingeschriebene Studenten und Schüler
- Personen mit belgischem Schulabschluss
- Personen im Pensionsalter (≥ 65 Jahre)
- Personen mit Arbeitserlaubnis B
- Personen, die wegen Krankheit oder Behinderung dem Parcours dauerhaft nicht folgen können (mit Attest)
- Diplomaten, Berufssportler oder Personal internationaler Organisationen
- Personen, die bereits seit mehr als 3 Jahren in Belgien leben
- Personen mit gleichgestelltem Einbürgerungsattest eines anderen Teilstaates
Die Rolle von Info-Integration
Info-Integration ist das Referenzzentrum für den Integrationsparcours in Ostbelgien und begleitet dessen Teilnehmer von Anfang bis Ende. Der erste Schritt zur Aufnahme in den Integrationsparcours ist ein Gespräch mit einer Mitarbeiterin von Info-Integration. Auf der Grundlage dieses Gesprächs wird dann ein individueller Plan erstellt, der die einzelnen Etappen des Parcours für jeden Teilnehmer festlegt. Kann man zum Beispiel sein Sprachniveau nicht mit einem Zeugnis nachweisen, führt Info-Integration einen Sprachtest durch, um den Teilnehmer in einen seinen Sprachkompetenzen angemessenen Sprachkurs einzuschreiben oder ihn gegebenenfalls von diesem zu befreien. Während des Integrationsparcours steht Info-Integration den Teilnehmern ebenfalls beratend zur Seite bei Fragen zur gesellschaftlichen Integration sowie zur Vorbereitung auf das Arbeitsleben.
Weiterführende Informationen finden Sie auch auf dem Bürgerinformationsportal der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens.
DIE ETAPPEN DES INTEGRATIONSPARCOURS
Das vertrauliche Erstgespräch erlaubt einen Überblick über die aktuelle Situation des Teilnehmers. Auf Basis dieses Gesprächs wird die Vereinbarung zum Integrationsparcours erstellt. Es wird festgelegt, welche Etappen die Person absolvieren muss. Alle Personen, die die Vereinbarung unterschreiben, verpflichten sich, den Integrationsparcours auch zu beenden. Bei Abbruch oder nicht regelmäßigem Erscheinen zu den Kursen kann es zu Geldbußen kommen.
Der Einstufungstest legt fest, wie viele Stunden Sprachkurs absolviert werden müssen um auf das Niveau A2 (Europäischer Referenzrahmen) zu kommen. Das kann zwischen 90 und 600 Stunden variieren. 80% Anwesenheit in den Kursen sind verpflichtend.
Der Integrationskurs dauert 60 Stunden und erklärt den Teilnehmern Rechte, Pflichten, Bildungs- und Steuersystem, beschäftigt sich aber auch mit ganz praxisbezogenen Elementen des täglichen Lebens wie zum Beispiel die Mülltrennung.
Ziel ist es, dass die zugezogenen Bürger sich am Ende des Kurses selbstständig in ihrer neuen Heimat zurechtfinden.
In individuellen Gesprächen werden die Teilnehmer des Integrationsparcours zu unterschiedlichen Themen des Alltags wie Ausbildung, Arbeit, Sport und Kultur, unter Anderem, informiert. Dabei hilft Info-Integration bei der Suche nach Sportaktivitäten, Hobbys oder ehrenamtlichen Tätigkeiten. Außerdem gibt Info-Integration je nach Fähigkeiten und Interessen des Migranten erste Informationen bezüglich Ausbildung und Beruf.
Ziel ist es den Migranten den bestmöglichen Start in der belgischen Gesellschaft zu ermöglichen.
Am Ende des Integrationsparcours erhalten alle Teilnehmer eine Bescheinigung über ihre Teilnahme, wenn sie bei 80% aller Kursen und bei den Beratungsgesprächen anwesend waren.
Ankommen und Leben in Ostbelgien – Berichte aus dem Integrationsparcours:
Unsere Freiwilligen im Rahmen des Europäischen Solidaritätskorps, treffen sich mit ehemaligen Teilnehmern, die den Integrationsparcours in Ostbelgien bereits erfolgreich beendet haben.
Unsere ehemalige Freiwillige im Rahmen des Europäischen Solidaritätskorps (ESK), Eleonora Mocellin, hat eine Broschüre mit allen Erfahrungsberichten entworfen.
Sie können die Broschüre kostenlos bei uns bestellen per Telefon 087 76 59 71 oder per E-Mail info-integration@roteskreuz.be oder hier als PDF anschauen:
Bröschure “Ankommen & Leben in Ostbelgien – Berichte aus dem Integrationsparcours”
Hier erfahren Sie mehr über das Projekt und die Entstehung der Broschüre!